
Vor einigen Wochen fragte mich das Pfarrsekretariat, ob ich im Juni eine Hochzeit spielen kann. Natürlich habe ich zugesagt auch wenn die Lust darauf in etwa einer digitalen Vorsorgeuntersuchung entspricht. Montag dann eine Email. Meine Antwortemail habe ich zum Glück überarbeitet und die zweite Version rausgeschickt.

Ablauf des Ganzen:
Die Braut schickt dem Pfarrer den noch recht leeren Gottesdienstplan, das Pfarrsekretariat das dann an mich.
Mein erste Reaktion darauf:

Zu spielen: Mendelsohn zum Einzug, danach loben wir den Herren, dann ziehen wir aus. Dazwischen singt - Achtung! Habe neuen Fachbegriff gelernt! - eine "Hochzeitssängerin".
Goldene Regel: Bei mir gibt es diesenen bestimmten einen Mendelsohn an Hochzeiten nicht.
Meine zweite Email sollte immer noch ablehnend klingen, diesmal höflich, dennoch soll ich spielen, diesmal halt ohne Felix M.-B., Zitat der Braut in der Email: "SIe habe sich mit ihrem Mann meine Vorschläge angehört, das seien auch sehr schöne Stücke."
Das mag im Falle des Einzuges stimmen ( https://www.youtube.com/watch?v=ahXJHOEer5w ), aber der Auszug in dieser Form existiert garantiert nirgens als Aufnahme, den habe ich - Sorry Daniel, ich surfe auch mal in freien Notendatenbanken - von einem C-Musiker.
Blablablubb sage ich da nur.
Hoffentlich ist die "Hochzeitssängerin" wenigstens gut anzuschauen. Die letzte war eine Kräutertante in Leinengewändern, die Lieder von Joan Baez zum besten gab.
Ich werde mir ein Buch mitholen. Sollte mir da einer zuviel dumm kommen, lese ich demonstrativ.
By the way: Wir haben derzeit einens straffen Plan mit dem Kirchenchor. Die Frau des Vorsitzenden (der mein Sitznachbar ist und der Bruder meiner Vermieterin) klagt jetzt über noch mehr Stress, da das Los auf sie fiel.
Ihr ältester Sohn ist zu einer "Sommerhochzeit" eingeladen deren Einladung so formuliert ist, dass zwischen den Zeilen klar herauszulesen ist, dass keine Kinder erwünscht sind.
Also muss Marlene mit Wolfgang nach Braunschweig fahren und 4 Tage auf die Kleinen aufpassen. "Sommerhochzeit" bedeutet nämlich nichts anderes, als dass man in Italien heiratet.