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Die Orgel der Johanniskirche Maikammer

Geschichte der Orgeln in der Johanniskirche
Disposition 2021
Disposition 2023/1913
Kontakt

Geschichte der Kirche und Orgeln in der Johanniskirche

1892 wird ein Antrag für einen Bauverein und die Errichtung eines Vikariats auf Initiative der Protestanten aus Kirrweiler an die königliche bayrische Regierung gestellt.
1913 Grundsteinlegung Kirche und Pfarrhaus, die Orgel wird im gleichen Jahr bereits errichtet. Die Kirche wurde nach Plänen der Architekten Hermann Esch und Arno Anke (beide Mannheim) erschaffen.
1914 Einweihung der Kirche und Orgel und Inbetriebnahme des dreistimmigen Geläuts.
1949 Aufzug zweier Glocken der Giesserei Friedrich Wilhelm Schilling (Heidelberg) - Nominale e' + gis'.
1957 Renovierung der Kirche
2004 grundlegende Sanierung des Gebäudes, Erneuerung der Technik und der Beleuchtung.

Besonders erwähnenswert sind die Buntglasfenster von Professor Goller (Dresden), welche biblische Szenen zeigen. Auf der Südseite sind Begegnungen Jesu mit Maria, Martha und den Emmausjüngern dargestellt. Die Darstellung der Kreuzigung und der Auferstehung sind in der Mitte zu sehen. Bei der Kirche handelt es sich um ein Sandsteinquaderbau im nachklassizistischen Stil, welches die Silhouette des Ortes von Weitem sichtbar prägt. Auf der Turmspitze ist die Statue des Patrones Johannis zu sehen.


1913 pneumatische Membranladenorgel mit freistehendem Spieltisch mittig vor Prospekt (Blickrichtung Altarraum), erbaut als Opus 1187 von Orgelbau G.F.Steinmeyer Co (Oettingen/Bayern) II/14. Das Werk wurde zeitglich zur Indienststellung der Johanniskirche eingeweiht. Zu Kriegszwecken wurden die Prospektpfeifen abgegeben.
Nach 1950 (vermutlich im Zuge der Kirchenrenovierung 1957) Umdisponierung im zeittypisch neobarocken Stil. Entfernt wurden dabei zum großen Teil die romantischen 8' Charakterstimmen und die Ober-/Unteroktavkoppeln. Ein paar Register (z.B. Mixtur) wurden um die Hälfte verkürzt oder flötig umintoniert (z.B. Metallflöte). Zum großen Glück wurde der Umbau durch die Erbauerfirma persönlich vorgenommen! So blieb der eigentliche romantisch geprägte Klangkern erhalten und lässt sich bis heute (mit ein klein wenig Registriertechnik) heraushören.
2021 weist das Werk erhebliche Mängel auf. Zwei Register sind nicht mehr spielbar und die beim Umbau verwendete Technik (teils Pappkondukte) bewährt sich nicht mehr. Zudem wurde das Instrument durch Umbau und Erweiterung im Inneren dermaßen zugebaut, daß Wartungsarbeiten schwierig und teilweise nur bedingt möglich sind.
Betreut wird das Instrument durch die Firma Förster & Nicolaus (Lich), welche seit dem Jahr 2012 die Arbeiten gewissenhaft ausführt.

Auch um das einzigartige ursprüngliche Ensemble wieder herzustellen, sammelt die Kirchgemeinde sehr aktiv mit der Fördergemeinschaft "Orgel Maikammer" Spenden für eine originalgetreue Restaurierung mit Rückführung in den romantischen Originalzustand. Schätzungen zufolge benötigt es eine Summe von circa 100.000 Euro! Regelmäßig gibt es interessante Veranstaltungen und musikalische Benefizdarbietungen für das Orgelprojekt.
Die Steinmeyer-Orgel in Maikammer ist ein hochinteressantes Zeitzeugnis deutsch-romantischer Orgelbaukunst des damals bayrischen Hoforgelbauers aus Oettingen!

Autor: Andreas Schmidt und Andreas Haßlocher

Anfang 2023 - Etwas früher als geplant ist es nun endlich so weit! Die Steinmeyer-Orgel wird fachgerecht von der Firma Lenter restauriert und in den romantischen Originalzustand zurückgebaut. Ein grosses Dankeschön sei an dieser Stelle den vielen Spenderinnen und Spendern, der Kirchengemeinde Maikammer für ihr grosses Engagement, den Stiftungen und der Landeskirche für die Zuschüsse gegeben! Die Orgel wurde am Anfang des Jahres auegebaut und in die Orgelbauwerkstatt nach Sachsenheim (Baden-Württemberg) verladen. Zurück blieb eine kleine "Orgelruine". Dieser Anblick wird sich bald ändern!

August 2023 - Die noch laufenden Arbeiten in der Firma Lenter kommen bestens voran! Ende August wird das Instrument wieder in die Johanniskirche Maikammer eingebaut. Feinarbeiten und die sehr feine, romantische Intonation des Meisters, wird anschliessend noch eine Zeit lang andauern. Die Gemeinde hofft, die Orgel an Weihnachen wieder bespielen zu können. Gut Ding will Weile haben!

Ergänzungen 2023 von Organist Andreas Haßlocher

Disposition 2021

I Hauptwerk C-g3 II Schwellwerk C-g3 Pedal C-d1
Principal 8' Gedeckt 8' Subbass 16'
Rohrflöte 8' Metallflöte 4' (ehemals Streicher 8') Oktavbass 8' (aus Violon 8')
Oktav 4' Oktav 2' (nach 1950/defekt 2021) Prinzipal 4' (nach 1950)
Holzflöte 4' (aus 8' Flöte) Sesquialter 2 2/3' + 1 3/5' (nach 1950)  
Waldflöte 2' (nach 1950) Cymbel 1/2' (nach 1950/defekt 2021)  
Mixtur 1 1/3' (ehem. 2 2/3') Tremulant
Disposition (2023/1913)

I Hauptwerk C-g3 II Schwellwerk C-g3 Pedal C-d1
Principal 8' Geigenprincipal 8' Subbass 16'
Flöte 8' Liebl. Gedeckt 8' Zartbass 16' Windabschw.
Gamba 8' Viola 8' Violon 8'
Salicional 8' Vox coelestis 8'  
Oktave 4' Fugara 4'  
Cornett-Mixtur 2 2/3'

Linke Seite: "Rollschwellerzeiger"

Spieltisch Druckknöpfe unter Manual I: Manual Koppel (II/I), Pedal-Koppel II (II/P), Pedal-Koppel I (I/P), Superoktav-Koppel II, Suboktav-Koppel II, Superoktav-Koppel II-I, Suboktav-Koppel II-I, Tutti, Piano Pedal, Handregister ab, Walze ab

Fuß: Walze (Rollschweller), Schwelltritt II



Kontakt

Protestantisches Pfarramt Maikammer
Poststr. 22
67487 Maikammer

Telefon: 06321/5140
E-Mail: pfarramt.maikammer@evkirchepfalz.de

mit freundlicher Genehmigung von Andreas Schmidt und Andreas Haßlocher
Fotos: Andreas Haßlocher
OI-M-71
weiterführende Links:

Webseite der Kirchengemeinde
Unterstützung der Orgel durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Youtube-Kanal von Andreas Haßlocher