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Die Orgel in St. Josef Memmingen

Die Orgel
Disposition

Die Orgel

Die Jann-Orgel der katholischen Stadtpfarrkirche Sankt Josef in Memmingen wurde 1980 erbaut und bildete den Schluß- und Höhepunkt einer tiefgreifenden Umgestaltung des Kirchenraumes im Sinne des 2. Vatikanischen Konzils. Für die Orgelbauwerkstätte Georg Jann war dieses Instrument von besonderer Bedeutung, stellte es doch mit seinen 52 Registern auf vier Manualen das erste Werk Janns in dieser Größenordnung dar. Der Memminger Orgelbau erregte in Fachkreisen damals höchstes Aufsehen und begründete das nationale und internationale Renomée Janns als Orgelbauer. Aufträge in Waldsassen (Stiftsbasilika), München (Liebfrauendom) und Bamberg (Joseph-Keilberth-Saal im Konzerthaus der Bamberger Symphoniker) folgten.

Die Jann-Orgel von Sankt Josef verfolgt das Konzept einer "Universalorgel". Besonderes Charakeristikum dieses Instrumentes ist sein schlanker, obertonreicher, heller und klar zeichnender Klang. Optisch setzt sich der klangliche Eindruck fort durch Aufstellung der Teilwerke Rückpositiv, Hauptwerk, Schwellwerk und Pedal in schlichten Holzkästen ohne jeden Zierrat. Einzig das unter dem Hauptwerk herausragende Chamadwerk bietet dem Auge Auflockerung.

Im Jahr 2000 wurden an der Orgel durch die Orgelbauwerkstätte Josef Maier, Hergensweiler, einige Veränderungen vorgenommen, durch die zwar das ursprüngliche Jannsche Konzept unangetastet blieb, aber dennoch Anpassungen hin zu einem runderen und leicht entschärften Klangbild verwirklicht wurden. Die größte Veränderung erfuhr das Schwellwerk durch bessere Schallabdichtung, Anbringung zusätzlicher Schwelltüren und Teilung der Windlade. Zu zwei der von Maier vorgenommenen Veränderungen seien kurze Anmerkungen gestattet:

Salicional 8’ (Hauptwerk): ursprünglich im Schwellwerk, ersetzt die Cymbel 3-fach 2/3’ des Hauptwerks.

Gamba 8’ (Schwellwerk): ursprünglich Salicional 8’. Ein stärkeres Register und eine generell stärkere Intonation des Schwellwerks war nötig, wegen der ebenfalls durch Maier verbesserten akustischen Abdichtung des Schwellkastens. Insgesamt wurde durch diese Maßnahmen dem Klang der Orgel mehr "Bauch" verliehen.

Bei aller Ökonomie der eingesetzten Mittel (das Instrument ist für einen Kirchenraum dieser Größe - das Kirchenschiff ist 100 Meter lang - durchaus nicht überdimensioniert) verfügt die Jann-Orgel von Sankt Josef über eine enorme Bandbreite der Ausdrucksmöglichkeiten und erfreut als ungewöhnlich klangschönes Instrument auch mehr als drei Jahrzehnte nach ihrer Orgelweihe Gottesdienst- und Konzertbesucher. Sie ist weder ein rein barockes noch ein ausschließlich romantisch-symphonisches Instrument, erlaubt aber mit ihrer geschickt angelegten Disposition die gültige Darstellung praktisch des gesamten Repertoires aus allen Epochen der Orgelmusik.

Disposition der Orgel
Erbaut durch Orgelbaufirma Georg Jann, Laberweinting-Allkofen, 1980
+ = Veränderung durch Orgelbau Josef Maier, Hergensweiler, 2000

I. Rückpositiv II.Hauptwerk III.Schwellwerk Pedal

Praestant 8'

Praestant 16'

Bourdon 16'

Subbaß 32'

Rohrflöte 8'

Oktave 8'

Holzprinzipal (Flauto) 8'

Prinzipal 16'

Oktave 4'

Salizional 8' +

Gamba 8' +

Subbaß 16'

Spitzgedackt 4'

Copula 8'

Schwebung 8'

Quinte 10 2/3'

Sesquialtera 2-fach

Oktave 4'

Prinzipal 4'

Oktavbaß 8'

Feldpfeife 2' Blockflöte 4' Koppelflöte 4' Rohrbaß 8'

Quinte 1 1/3'

Quinte 2 2/3'

Viola 4'

Oktave 4'

Scharff 5-fach1'

Oktave 2'

Nasat 2 2/3'

Bauernflöte 4'

Dulzian 16'

Mixtur 6-fach 1 1/3'

Nachthorn 2'

Hintersatz 5-fach 2 2/3'

Schalmey 8'

Trompete 8'

Terz 1 3/5'

Bombarde 16'

Vox humana 8'


None 8/9'

Posaune 8'

Tremulant

IV. Chamadwerk

Fourniture 6-fach 2'

Feldtrompete 4'

Chamade 16'

Fagott 16'

Cornett 2'

Chamade 8'

Trompette harmonic 8'

Chamade 4'

Oboe 8'

Kornett 5-fach ab g0

Tremulant


Koppeln: IV/II, III/II, I/II, III/I, IV/P, III/P, II/P, I/P,
Subkoppel III (+), Superkoppel III (+), Suboctave III/I (+), Superoctave III/II (+)

Mechanische Traktur mit elektrischen Koppeln
Registeranlage elektro-mechanisch
Setzeranlage (+) 32x8 Kombinationen auf vier Gruppen (einzeln abschließbar),
Walze mit zwei Crescendo-Möglichkeiten


Mit freundlicher Genehmigung des Förderkreis St. Josef Memmingen (Mathias Myka)
OI-M-31
weiterführende Links:

Webseite Kirchenmusik Memmingen
Webseite Pfarreiengemeinschaft Memmingen